Wettbewerb: Das Buch der Zukunft

Ein Motiv, das sich im Zeitalter der digitalen Medien regelmäßig wiederholt: Der Abgesang des Bücherlesens (z.B. da und da). Zwar liest laut der aktuellen KIM-Studie rund die Hälfte der Jugendlichen gern oder sogar sehr gern, aber insbesondere Schüler mit geringerem Bildungsstand und/oder aus weniger leseaffinem Elternhaus können dem Lesen oft wenig abgewinnen. Nur 33 Prozent der Hauptschüler, aber 70 Prozent der Gymnasialschüler interessieren sich laut der KIM-Studie für das Lesen. Gestern erst hat zudem die neue Vorlesestudie der Stiftung Lesen den Zusammenhang zwischen dem Vorlesen und dem schulischen Erfolg von Kindern nachgewiesen.

Einen schönen Wettbewerb, der zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Lesen anregt, hat sich der Börsenverein des deutschen Buchhandels ausgedacht: Kinder und Jugendliche sind aufgefordert, sich das „Buch der Zukunft“ auszudenken und ihre Arbeiten einzusenden. Malen, Basteln, Schreiben oder Fotografieren, alles ist erlaubt, vom papiernen Buchmodell bis hin zum Bauplan futuristischer Lesegeräte sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Zu Gewinnen gibt es natürlich jede Menge Lesestoff – passend zum Wettbewerbsmotto sowohl klassische Bücher als auch E-Book-Reader. Einsendeschluss ist der 23. Dezember.

Alle Infos zu dem Wettbewerb gibt es hier: http://www.boersenverein.de/buchderzukunft

Wettbewerb: Schüler blicken über den Bildungstellerrand

Auch wenn es in Deutschland noch jede Menge am Bildungssystem zu verbessern gibt, ist wohl selbst den größten Kritikern klar, dass es an anderen Orten auf der Welt noch wesentlich mehr Handlungsbedarf gibt. Viele Kinder gehen gar nicht zur Schule, die Lehrkräfte sind häufig schlecht ausgebildet, mancherorts findet der Unterricht unter freiem Himmel statt, weil es nicht einmal ein Schulgebäude gibt. Vor allem Mädchen ist der Zugang zu Bildung häufig versperrt, und damit auch der Weg in eine selbstbestimmte Zukunft. Themen wie diesen geht die „Globale Bildungskampagne“ nach, die in Deutschland – wie auch in vielen anderen Ländern – von diversen Hilfsorganisationen wie Care, Oxfam oder Plan getragen wird.

Erzähl uns eine Geschichte

Bereits vor einigen Wochen sind die Preisträger des Schülerwettbewerbs „Erzähl uns eine Geschichte – Bildung für Frauen und Mädchen weltweit“ bekanntgegeben worden. Den ersten Preis hat die Klasse 6a der Staatlichen Realschule Bruckmühl mit einem Kurzfilm erhalten, in dem die Schüler die Geschichte des Mädchens Rosemary aus Malawi nachspielen, das zur Schule gehen und am Ende Ärztin werden kann.

Mitfühlen und Inklusion leben: Zwei gute Wettbewerbe

Wie fühlen sich Menschen, die an einer Krankheit oder Behinderung leiden? Mit welchen Hilfsmitteln, Gedankenspielen, Ideen kann man ihre Situation für andere nachvollziebar machen? Diese Frage können Schülerinnen und Schüler im Rahmen des aktuellen Wissenschaftsjahres zum Thema Gesundheitsforschung beantworten. Alle weiteren Infos gibt es hier.

Schulen und Schulverbünde, die in puncto Inklusion besonders gute Arbeit leisten, können sich um den Jakob-Muth-Preis der Bertelsmann Stiftung bewerben. Einsendeschluss ist der 15. September 2011, den Gewinnern winken zwischen 3.000 und 5.000 € Preisgeld. Infos auf dieser Website.

Deutscher Schulpreis: Schwerer Moment für Christian Wulff

Die Bosch-Stiftung hat wieder einmal ihren mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis verliehen und damit für viel Freude gesorgt. In erster Linie natürlich bei den Siegerschulen, gleich danach aber auch bei allen anderen, die Anlass zum feixen hatten, weil ausgerechnet eine niedersächsische Gesamtschule – die Göttinger Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule – den Hauptpreis bekommen hat.

Dass diese Tatsache für so viel Heiterkeit sorgt, hat vor allem damit zu tun, dass der Preis heute in Berlin von Bundespräsident Christian Wulff überreicht wurde. Und der wiederum hat sich in seiner Amtszeit als Ministerpräsident in Niedersachsen (2003-2010) als ausgewiesener Gesamtschulgegner zu profilieren versucht: Als quasi erste politische Handlung verbot er 2003 Neugründungen von Gesamtschulen in Niedersachsen. 2008 musste er das Verbot auf Elterndruck wieder zurückziehen. Auch SchulSPIEGEL und taz haben die Gelegenheit ergriffen und Wulffs heutiges Dilemma genussvoll geschildert. Das ist fast noch schöner als Guttenbergs Doktortitel-Panne, ich liebe solche Momente.

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger und vielen Dank, liebe Bosch-Stiftung!

Was siehst du, was ich nicht sehe?

Unter diesem (schönen!) Titel geht im Sommer der Schülerwettbewerb Eine Welt für alle der Organisation für Entwicklungszusammenarbeit InWent in die fünfte Runde: SchülerInnen erhalten die Gelegenheit, sich kreativ mit dem Thema Perspektivwechsel auseinanderzusetzen: Wie sieht die Welt durch die Augen von Altersgenossen in anderen Ländern aus? Engagement für eine wichtige Sache und die Aussicht auf einen schönen Geldpreis – zwei gute Gründe, sich zu beteiligen, finde ich. Für interessierte LehrerInnen ist auch Unterrichtsmaterial angekündigt. Im Juni sollen alle Informationen auf der Website bereitstehen – ich bleibe am Ball und werde berichten.